Ist es Ihnen schon einmal aufgefallen: In den beiden Hochsommer- und Ferienmonaten Juli und August werden ein Drittel aller Heiligenfeste des ganzen Jahres gefeiert, nämlich u.a. die Apostel Thomas, Jakobus und Bartholomäus, der Mönchsvater Benedikt, die Ordensgründerin Brigitta von Schweden, die im KZ ermordete Karmelitin Edith Stein, der Diakon Laurentius und die Apostelin der Apostel Maria Magdalena. Eine herausragende Stellung nimmt schliesslich das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August ein.
Wenn Sie mit den genannten Heiligen wenig anfangen können, googeln Sie doch einmal nach ihnen. Sie werden merken, dass sie uns an Orte mitnehmen, die zu besuchen sich lohnt. Und wer nicht verreist, sondern in Zürich bleibt, kann sich mit den Heiligen auf den Weg machen und sie in Gedanken an den Orten ihres Wirkens oder ihrer Verehrung besuchen: z.B. Benedikt auf Montecassino in den italienischen Abruzzen, Brigitta in Alvastra im schwedischen Östergötland, Maria Magdalena in Saintes-Maries-de-la-Mer in der französischen Camargue, Jakobus in Santiago de Compostela im spanischen Galicien, usw. Letztlich aber nehmen uns die Heiligen, ob wir nun in diesem Sommer verreisen oder nicht, mit auf einen viel wichtigeren Weg, auf dem wir alle sind. Sie zeigen uns durch ihr Beispiel einen Weg zu Gott. Sie haben Zeit ihres Lebens nach Gott gesucht. Dabei haben sie Entdeckungen und Erfahrungen gemacht, von denen die Kirche später der Meinung war, dass diese auch anderen Menschen auf der Suche helfen können.
Warum gibt es wohl so viele Heiligenfeste im Sommer? Es ist einerseits Zufall. Andererseits hängt es sicher auch damit zusammen, dass die Sommermonate liturgisch gesehen eine ruhige Zeit sind: Fasten- und Osterzeit sind vorbei, Advent und Weihnachten stehen erst bevor. Da ist genug Zeit, an die Heiligen zu denken. Wir vom Pfarrhausteamwünschen Ihnen weiterhin einen schönen und erholsamen Sommer. Und vielleicht lassen Sie sich ja an dem einen oder anderen Sonnentag auch von den Heiligen inspirieren und animieren – nicht zu aktiven Ferien, sondern zu einem aktiveren Leben. Es lohnt sich!
Monika Meyer
